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> 31.01.2003 < ISSN 1617-2116 Ausgabe 05/2003

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Top News Online

1. Pocken-Panik: Das Internet hilft die Gefahr kennenzulernen

Je höher die Wahrscheinlichkeit, dass es Krieg im Irak gibt, umso größer wird auch die Angst vor einem vergeltenden Terroranschlag mit Hilfe von Biowaffen. Aus diesem Grund rüsten sich vor allem die USA gegen den Orthopoxvirus variola - den Pockenvirus.

Warum gerade Pocken? Auf der Webseite des Robert Koch Instituts erfährt der Leser, dass die Pocken aus dem Blickwinkel von Terroristen die ideale Waffe sind. Das Virus ist 1979 von der WHO für ausgerottet erklärt worden. Folglich gibt es heute kaum mehr Impfstoff auf Lager, das vorhandene Serum ist auf dem Stand von vor 20 Jahren. Ein weiterer, viel entscheidenderer Grund ist, dass die Inkubationszeit (die Zeit die verstreicht, bis die Krankheit ausbricht) relativ lang ist. Bis zu 19 Tage kann es dauern, bis sich die typischen Hautveränderungen zeigen. Infiziert sich nun beispielsweise ein Flughafenmitarbeiter mit Pocken, wird der Virus bereits auf der ganzen Welt verteilt sein, bevor es überhaupt jemand bemerkt.

Verständlich, dass die zuständigen Behörden in den Vereinigten Staaten nun vorsichtig sind. Impfungen für Krankenhauspersonal, Soldaten, Feuerwehrmänner und Polizisten sollen im Ernstfall die Impfkette aufrecht erhalten. Dabei sind diese Impfungen nicht unumstritten. Das Center for Disease Control and Prevention (CDC) in Atlanta, übrigens einer der zwei Orte auf der Welt, wo der Pockenvirus noch aufbewahrt wird, hält die Generalimpfung für bedenklich. 28 Millionen Amerikaner würden für mindestens eine Woche arbeitsunfähig sein. Ein Vorgeschmack auf dieses Szenario hat man in den letzten Wochen beobachten können, als Teile des US-medizinischen Personals nach der Impfung vorübergehend nicht mehr dienstfähig waren.

Auf der Webseite des CDC berichten die Forscher, dass die Pocken nur mit zusätzlichen Quarantäne-Maßnahmen gestoppt werden könnten. Und dabei müssten mindestens 50 Prozent der Befallenen auf die Isolierstation. Weiter befürchten die Wissenschaftler, dass es bei den Massenimpfungen zu weiteren Ansteckungen kommen könnte. In der allgemeinen Hektik (in Deutschland alleine müssten pro Stunde 500 Personen geimpft werden), befürchten die Wissenschaftler, dass unsauber gearbeitet werden könnte. Die Impfwunden würden sich entzünden und wären neben der Tröpfcheninfektion eine neue Quelle für Ansteckungen.

Auch in Deutschland reagiert man auf die Bedrohung durch eine Pockenattacke. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) gab bereits im Dezember bei der Schweizer Firma Berna Biotech weiteren Impfstoff in Auftrag. Die Webseite des Bundesgesundheitsministeriums ist indes weniger informativ. Über die Gefahren eines Terrorangriffs mit dem gefährlichen Virus und die damit verbundenen Maßnahmen gibt es keine Informationen. Auch die Bundesregierung berücksichtigt das Thema Pocken auf Ihrem Webauftritt nicht. Gibt man dort "Pocken" in die Suchmaschine ein, erscheint lediglich eine Pressemitteilung vom vergangen Jahr, dass Impfstoff angefordert wurde - mehr nicht.

Eine Gefahr durch Pockenviren im Rahmen eines Terroranschlages hält die Bundesregierung für extrem unwahrscheinlich. Gerüstet sei man trotzdem. Rund 30 Millionen Dosen des Impfstoffs seien bereits in Deutschland vorhanden. Bis Ende des Jahres sollen es insgesamt 100 Millionen werden. In Bayern nimmt die Staatsregierung die Bedrohung ernster - deshalb hat das bayerische Gesundheitsministerium ausführliche Informationen auf seiner Webseite positioniert.

Der Krisenplan für Deutschland sieht vor, dass in fünf Tagen alle Bundesbürger geimpft sein sollen. Wie auch in Amerika finden sich in der Bundesrepublik Kritiker, die Zweifel an der Umsetzung haben. Bei optimalen Bedingungen würde es mindestens ein Jahr dauern, bis der Virus unter Kontrolle gebracht wäre. Wie wirtschaftlich ärmere Länder die Pocken aufhalten sollen, darüber möchte keiner so gerne nachdenken. Infiziert sich irgendwo auf der Welt ein Mensch, müssten in auch in Deutschland entsprechende Maßnahmen anlaufen. Etwa 370.000 Pfleger, Krankenschwestern, Ärzte, Rettungsdienstpersonal, Polizisten, usw. kämpfen dann in 3.287 Impfstellen gegen die Bedrohung an. Logistisch kaum durchführbar, denn viele Helfer wären wegen der Schwächung durch die Impfung gar nicht in der Lage zu helfen.

Trotz der vielen Horrormeldungen stellen die Pocken in unserem Zeitalter lange nicht mehr so eine Gefahr dar wie früher, berichtet die WHO auf ihren Internetseiten. Zwar sind die Nebenwirkungen der Prophylaxe, wie Gehirnhautentzündung, Blindheit und Allergien schwerwiegend, tödlich endete aber "nur" eine von einer Million Impfungen. Außerdem sind die heutigen Medikamente, um die Nebenwirkungen zu behandeln, deutlich effektiver. Der größte Feind ist, zumindest derzeit noch, die Angst vor einem Pocken-Angriff. Ob diese begründet ist und wie die Auswirkungen aussähen, darüber sind sich selbst die Experten uneins - im Internet kommen beide Seiten zu Wort und jeder kann sich seine eigene Meinung bilden. [cvs]

++ Die Bedenken der CDC-Wissenschaftler
* http://www.cdc.gov/ncidod/eid/vol7no6/meltzer.htm

++ Pocken - Was ist das? Das Robert Koch Institut informiert:
* http://www.rki.de/INFEKT/BIOTERROR/POCKEN_FAQ.PDF

++ Profitieren von der Pockenangst:
* http://www.bernabiotech.com/

++ Gutes oder schlechtes Zeichen? Kein Wort über das Thema Pocken:
* http://www.bmgesundheit.de

++ Türkei zur EU, aber ebenfalls keine Pocken:
* http://www.bundesregierung.de/

++ Bayerische Gesundheitsministerium mit Infotelefon:
* http://www.stmgev.bayern.de/blickpunkt/bioterror/

++ WHO klärt auf - ohne Panikmache:
* http://www.who.int/csr/disease/smallpox/en/

++ Die typische Bläschenbildung kennen junge Leute nicht mehr:
* http://www.m-ww.de/kontrovers/abc_waffen/pocken.html

++ Auch vom Waffenbericht macht Bush seinen Angriff auf den Irak abhängig:
* http://www.cnn.com/2003/US/01/27/sprj.irq.transcript.blix/index.html

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2. i-Mode startet ICQ: Vom Handy mit dem Internet-Buddy chatten

In den USA verkauft T-Mobile den "Sidekick" - ein GPRS-Smartphone mit integriertem AOL Instant Messenger. Hierzulande sucht man Instant Messenger von ICQ, MSN oder AOL vergeblich in den Consumer-Handys, lediglich im Business-Gerät T-Mobile MDA findet man den T-Online Messenger ("TOM"). Denn könnte jeder Teenie mit dem Handy chatten, würden die Mobilfunknetze weniger Umsatz mit SMS und MMS machen. Doch E-Plus, lange Zeit MMS-Verweigerer und statt dessen i-mode-Befürworter, wagt nun die Offensive: Für i-mode-Handys gibt es nun auch ICQ!

Voraussetzung ist natürlich ein E-Plus i-Mode-Tarif samt i-Mode-Handy, der ICQ-Dienst kostet dann einen Euro pro Monat extra. Zuzüglich der Datenübertragungskosten von 1 Cent/Kilobyte, versteht sich. Bedenkt man aber, dass eine einzige SMS-Mitteilung im Schnitt rund 19 Cent kostet, dann kann man lange mobil per ICQ chatten, selbst wenn man normalerweise nur wenige SMS-Nachrichten im Monat versendet. Hier zeigt sich ein großer Vorteil von i-mode: Da sämtliche Anwendungen direkt auf dem i-mode-Server laufen, muss das Handy nur angeschaltet und im E-Plus-Netz eingebucht sein, damit man in ICQ online ist - die Installation eines Java-Midlets auf dem Handy kann man sich ersparen. Einfach den ICQ-Service auf der i-mode-Startseite abonnieren und man ist "available".

Doch auch Siemens hat die Zeichen der Zeit erkannt und in Zusammenarbeit mit der Berliner Firma gate5 einen Instant-Messaging-Dienst speziell für Handys entwickelt: Mit "Friends2meet" kann man nicht nur chatten, sondern auch ortsbasierte Dienste (Location Based Services) in Anspruch nehmen. Hierzu wird der Funkmast erfasst, bei dem sich das Handy eingebucht hat. Nähert sich beispielsweise ein befreundeter Friends2meet-Nutzer dem eigenen Standort, wird dies vom Handy signalisiert. Wie auch alle anderen Instant Messenger fürs Handy basiert Friends2meet auf einem Java-Progrämmchen. Derzeit werden aber nur die Siemens-Handys M50/MT50 und C55 unterstützt.

Auch Friends2meet kostet im Monat einen Euro, zudem sind die GPRS-Kosten außer bei E-Plus um einiges höher. Für Mobil-Chatter hat E-Plus hier also definitiv die Nase vorn. Für i-Mode und ICQ sprechen die hohen ICQ-Nutzerzahlen und die geringeren Chat-Kosten. Ob das E-Plus allerdings hilft, die i-mode-Nutzerzahlen (derzeit gerade einmal etwas über 100.000) in die Höhe zu treiben, steht in den Sternen. Immerhin gibt es inzwischen drei verschiedene i-Mode Handy-Modelle; das Toshiba TS21i derzeit mit Neuvertrag sogar kostenlos und inklusive 50 Euro Startguthaben. Wenn E-Plus das Ganze nun noch um einen Location Based Service à la Friend2meet erweitert, dann hat E-Plus wohl einige Online-Junkies als Neukunden sicher. [ts]

++ Die E-Plus i-mode Startseite:
* http://www.eplus-imode.de/

++ ICQ via i-mode:
* http://www2.eplus.de/presse/0/0_0/0_0_r2.asp?id=509

++ Infos zu Siemens' Friends2meet-Dienst:
* http://www.my-siemens.com/MySiemens/CDA/Index/0,2730,DE_de_0_cms%
253A5618,FF.html

++ Direkt bei Friends2meet einloggen:
* http://friends2meet.gate5.de/

++ Hintergrundgeschichte: Chatten am See - oder wieso der GRPS-Kilobyte-Preis eigentlich bei unter 0,06 Cent liegen müsste:
* http://www.netnewsletter.de/letter/archiv/0225.html#2

++ ICQ auch für Palm, Pocket PC, Nokia Communicator und mehr:
* http://www.icq.com/download/opsystem.html

++ Notlösung: Instant Messengers für Java-Handys
* http://midlet.org/category.jsp?parentLevel=222

++ Oder kostenpflichtig bei Jamba (MSN Instant Messenger):
* http://www.jamba.de/def/fun/messenger.jsp

++ nur in den USA: der T-Mobile Sidekick mit AOL Instant Messenger
* http://www.t-mobile.com/promos/holidaySidekick.asp?loc=prod_sidekick

++ der T-Mobile MDA in den USA inklusive MSN Instant Messenger
* http://www.t-mobile.com/products/features.asp?phoneid=166765

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3. Atomstromfrei online: Beste Surfbedingungen mit Sonne, Wind & Wasser

Mehr als die Hälfte aller Menschen in Deutschland nutzt das Internet. Und jedes Kind weiß, dass dabei die Daten aus der Telefonleitung und der "Saft" aus der Steckdose kommt. Allerdings wird mit der wachsenden Netz-Infrastruktur auch zunehmend Strom verbraucht und Naturschützer sind über die ebenso zunehmend ausgelasteten Atomkraftwerke gar nicht glücklich. Die Greenpeace energy eG und der Hamburger Provider NMMN sind deshalb jetzt mit dem Portal "atomstromfreies-internet.de" an den Start gegangen. Privat- und Geschäftskunden sollen auf der garantiert atomstromfreien Website animiert werden, künftig ohne Atom- und Kohlestrom online zu gehen. Und Kooperationspartner NMMN bietet passend dazu atomstromfreies Webseiten-Hosting an.

Grund für die Aktion: Der Stromverbrauch war in Deutschland aufgrund der Internetnutzung bereits in 2000 innerhalb eines Jahres um 35 Prozent gestiegen, klagt Andreas Bähren von Greenpeace energy. Und auch das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie bestätigt diese Zahl: Während im Jahr 2000 alle in Deutschland fürs Surfen betriebenen Geräte wie Server, Router und PC zusammen noch rund 5 Milliarden Kilowattstunden verbrauchten, waren es 2001 schon 6,8 Milliarden. Für 2010 sollen es dann 31,3 Milliarden Kilowattstunden und damit rund sechs Prozent des gesamten Stromverbrauch in der Bundesrepublik sein. Aus 5,8 Tonnen Atommüll würden damit 27 Tonnen Atommüll, kritisiert der Naturschützer Bähren.

Damit aufgrund des deutschen Surfverhaltens die Atomkraftwerke nicht heißlaufen, macht Greenpeace energy nun entsprechend auf die Alternativen, so genannten "sauberen Strom", aufmerksam. "Usern und Providern bieten wir die Möglichkeit, mit dem Bezug von sauberem Strom aktiv zu werden", meint Andreas Bähren. Und die Politik sei aufgefordert, Vorgaben für eine zukunftsfähige und stromsparendere Entwicklung von Geräten aufzustellen.

Ginge es nach Greenpeace energy, sollte nicht nur atomstromfrei gesurft werden, sondern auch sämtliche der momentan in Deutschland gehosteten Websites mit Sonnen-, Wind- und Wasserenergie betrieben werden. Bis dato finden sich im "deutschen Netz" allerdings gerade einmal 397 "atomstromfreie" Websites. Ob das am 'Bioladen-Aufschlag' oder mangelnder Popularität liegt, ist nicht ganz klar: "Sauberen" Webspace gibt es von Provider NMMN im kleinsten der Pakete für 5,74 Euro. Atomstrom-Provider Strato ist da im Vergleich zwar weniger umweltfreundlich, bietet aber schon für 4,99 Euro deutlich mehr Leistung.

Beim Stromangebot von Greenpeace energy sind die Kosten regional unterschiedlich; durchschnittlich, meint Bähren, müsse ein Single pro Woche etwa bis zu zwei Euro mehr, ein Vier-Personen-Haushalt rund drei Euro zusätzlich investieren, um mit sauberem Strom versorgt zu werden. Einen kleinen und kostenlosen Anfang kann jeder User schon mal mit einer atomstromfreien eMail-Adresse machen - die gibt es samt 10 MB Speicher ab 4. Februar auf atomstromfreies-internet.de.

Fazit: Mit welcher Art von Energie der User surfen geht, bleibt ihm ganz und gar selbst überlassen - die Auswahl steht ihm frei. Ob Sonne, Wind, Wasser oder Atomenergie ist daher eher eine "Glaubensfrage". Die Greenpeace-Forderung, stromsparendes Verhalten müsse verstärkt in das Alltagsverhalten verankert werden, ist aus nachvollziehbaren Gründen allerdings auch nicht gerade abwegig. "Aktiv" werden und Strom sparen, kann aber auch jeder Atomstromnutzer: Bei elektronischen Geräten also öfter mal den Aus-Knopf anstatt der Stand-by-Schaltung aktivieren und Netzgeräte oder Computer nur über eine komplett abschaltbare Steckerleiste anschließen. Und an zahlreiche Chefs sei appeliert: Moderne Flachbildmonitore verbrauchen deutlich weniger Strom als Röhrenmonitore! [ag]

++ Aktionsportal "Atomstromfreies Internet"
* http://www.atomstromfreies-internet.de

++ Greenpeace energy eg: "Strom aus kontrolliertem Anbau"
* http://www.greenpeace-energy.de/

++ Sauberer Service: Der Hamburger Provider NMMN
* http://www.nmmn.com/

++ Strato macht es mit Atomenergie, dafür günstiger
* http://www.strato.de/

++ Energiesparen zu Hause und im Büro
* http://www.stenum.at/klimaschutz.htm
* http://www.energyoffice.org/deutsch/index.html

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4. Hintergrund: SQL-Wurm Slammer ließ das Internet zusammenbrechen

In den USA streiken 13.000 Bankautomaten, Flughäfen versinken im Chaos und in Italien werden 14.000 Postämtern lahmgelegt. Nur drei Beispiele dafür, was ein 376 Byte kleines Programm alles anrichten kann. Vergangenes Wochenende begann "SQL-Slammer" seinen 'Siegeszug' und arbeitete sich von Asien nach Amerika und erreichte Anfang dieser Woche auch Europa.

Privatnutzer können allerdings aufatmen: SQL-Slammer ist kein üblicher Internet-Wurm, der per eMail zugestellt wird und Schaden am lokalen Windows-PC anrichtet - SQL Slammer infiziert 'nur' "Microsoft SQL 2000"-Server und "Microsoft SQL Desktop Edition (MSDE) 2000"-Programme, die meist lediglich in größeren Firmen-Netzwerken zu finden sind. Somit gehört SQL-Slammer zur Kategorie der Server-Viren wie Code Red oder Nimda, die ihrerseits schon zu den "schädlichsten" Viren gehören. Doch SQL-Slammer führt nun die Viren-Top-Listen an: Obwohl er eigentlich keine Schadfunktion besitzt (er zerstört nichts auf dem infizierten System), legt SQL-Slammer komplette Firmennetze wie Intranets oder Internet-Anbindungen lahm.

Sobald ein SQL-Server oder MSDE-Programm infiziert wurde, versendet der Rechner den Virus wahllos an beliebige IP-Adressen, mit der Hoffnung, dort weitere SQL-Server vorzufinden. Anders als Nimda oder Code Red nutzt SQL-Slammer nicht das TCP-Protokoll, sonder UDP, ein sogenanntes verbindungsloses Protokoll. Übersetzt heißt das: Während bei einer TCP-Anfrage der Empfangs-Server immer erst "gefragt" wird, ob er eine Datenverbindung aufbauen will (was meistens dann nicht geschieht), können UDP-Pakete "auf gut Glück" wahllos versendet werden. Der Sende-Server muss also nicht erst auf die Antwort der Gegenstelle warten, sondern kann seine Datenpakete einfach "hinaus pusten". Genau das tut SQL-Slammer auch - wie ein Pilz seine Sporen vom Wind tragen lässt, nutzt der Internet-Wurm die komplette Server-Bandbreite, um sich zu versenden. Und schon spürt man die Auswirkungen von SQL-Slammer: Das infizierte Netzwerk ist dicht, nichts geht mehr.

Wenn der Virus ausbricht, trifft den System-Administrator des befallenen SQL-Servers die Schuld: SQL-Slammer nutzt ein Sicherheitsloch, das bereits im Dezember mit dem Service Pack 3 gestopft wurde. Ist dieses allerdings nicht installiert, kann der Internet-Wurm einen Buffer Overflow (Erklärung siehe unten, Lexikon) auslösen. Da der Virus sich direkt im Arbeitsspeicher festsetzt, also nicht den Umweg über die Fesplatte nimmt, können ihn normale Antiviren-Programme auch nicht erkennen.

Dennoch - oder genau deshalb - kann man ihn aber auch schnell wieder vom System tilgen: Einfach den Computer neu starten und SQL-Slammer ist verschwunden. Blockt der Systemadminstrator dann auch noch die Firmen-Firewall (auf Port 1434, wo der Virus seine UDP-Pakete versendet), dann gibt es auch keine Neu-Infektionen mehr von außen. Dass dies aber so manchen Netzwerk-Techniker überfordert, demonstrierte Microsoft am Wochenende höchstpersönlich: Viele Rechner mit MSDE-2000-Software im Firmen-Intranet hatten noch kein Sicherheits-Update installiert, in Folge dessen brach das Intranet zusammen und selbst die WebServer nach außen hatten keine Bandbreite mehr, um besorgte Kunden mit Windows-XP-Registrierungen oder Downloads wie dem Service Pack 3 zu beglücken. So viel zu Microsofts Initiative "Trustworthy Computing". [ts]

++ Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik informiert:
* http://www.bsi.de/av/vb/sqlexp.htm

++ Virus-Infos:
* http://de.mcafee.com/root/genericVIL.asp?genericURL=/VirusInfo/VIL/
dispVirus.asp&virus_k=99992

* http://securityresponse.symantec.com/avcenter/venc/data/w32.sqlexp.worm.html
* http://www.viruslist.com/eng/viruslist.html?id=59159

++ Gefährdete Software: hier steckt überall MSDE 2000 unter der Haube
* http://www.microsoft.com/technet/treeview/default.asp?url=/technet/
security/MSDEapps.asp

++ Trustworthy Computing - "Vertrauenswürdige EDV" à la Microsoft
* http://www.microsoft.com/security/

++ Microsoft nennt ihn "W32.Slammer":
* http://www.microsoft.com/technet/treeview/default.asp?url=/technet/security/virus/
alerts/slammer.asp

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5.1 Netter Marketing-Gag: Grippe-Frühwarnsystem im Internet

Alle Jahre wieder, kommt sie: Die Grippe. Auch wenn eine Virusgrippe gerne mal mit einer klassischen Erkältung verwechselt wird, verläuft die im Fachjargon Influenza genannte Krankheit häufig wesentlich schwerer. Die Symptome sind Frösteln, Schweißausbrüche, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen und oftmals hohes Fieber. Es wäre zwar gemein, dem Pharmakonzern Hoffmann-La Roche zu unterstellen, er würde sich über den momentan grassierenden Grippevirus freuen - der Pillendreher profitiert aber natürlich vom allgemeinen Unwohlsein. Doch ganz auf die Kundenbedürfnisse bedacht, hat der Konzern jetzt ein Grippe-Infoportal samt Frühwarnsystem ins Netz gestellt - vermutlich, um dezent darauf aufmerksam zu machen, dass es auch im Hoffmann-La Roche-Sortiment Grippe-Medikamente gibt.

Nichts desto trotz, mit dem RealFlu Report im PDF-Report ist Hoffmann-La Roche sicherlich der erste Pharmariese, der mit einem Grippe-Frühwarnsystem im Internet aufwartet. Der Report wird täglich aktualisiert und zeigt anhand einer Deutschlandkarte, in welchen Gebieten sich die Epidemie derzeit ausbreitet: In den rot-markierten Zonen ist eine hohe, in den gelben erhöhte und in den grünen geringe Influenza-Aktivität zu beobachten. Darüber hinaus gibt es auf grippe-online.de natürlich auch allgemeine Informationen zur Erkrankung, der Diagnose, der Behandlung und nicht zuletzt der Vorbeugung! Vorbeugung, das könnte heißen, eine Grippeschutzimpfung oder/und natürlich gesunde, vitaminreiche Ernährung - denn wie heißt es doch so schön: an apple a day keeps the doctor away! [ag]

++ Hoffmann-La Roche mit Frühwarnsystem
* http://www.grippe-online.de

++ GlaxoSmithKline GmbH mischt auch mit
* http://www.grippe-info.de/

++ Infos zur Grippeimpfung
* http://www.aerzte-oag.ch/fuer_alle/archiv/grippe2000.htm

++ Der Apfel
* http://www.derapfel.de/

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5.2 Heiteres Amtsgericht: Wenn Richter Kinder machen

Es war einmal ein Mann mit dem Namen Wolfgang Smidt, wohnhaft in dem wunderschönen Stadtchen Steinheim an der Murr. Eines Tages bekam Herr Smidt Post. Das Amtsgericht Leer teilte Herrn Smidt mit, er möge doch bitte Gründe nennen, warum er seit einigen Monaten die Unterhaltszahlungen für seine Ex-Frau nicht getätigt hatte. Herr Smidt wunderte sich ein wenig, hatte er doch gar keine Ex-Frau. Eine Verwechslung. Kann ja mal vorkommen. Postwendend antwortete er dem Amtsgericht mit einem überaus amüsantem Aufklärungsschreiben.

Den daraufhin folgenden regen Briefwechsel hat Wolfgang Smidt netterweise im Internet veröffentlicht. Das Amtsgericht Leer wollte nämlich leider partout nicht einsehen, dass es einen guten und einen bösen Wolfgang Smidt in Steinheim gibt und drohte dem "guten" Wolfgang letzendlich sogar mit Vorführung, Haftbefehl und anderen unangenehmen Dingen. Selbst als der "gute" Wolfgang beim Amtsgericht Leer anrief und fragte, ob die zuständigen Damen und Herren seinen Namen von einer Telefonbuch-CD-ROM hätten, wurde ihm lediglich die Antwort "das hat alles seine amtsrichterliche aktenkundliche Richtigkeit" serviert.

Und so wie Wolfgang Smidt dem Amtsgericht Leer in seinem bereits dritten Antwortbrief eine leichte Post-Addressierungsschwäche attestierte, bescheinigen wir ihm hiermit eine Riesenportion Humor. Denn auf dieser Website gibt's richtig was zu lachen! [ag]

* http://www.pickelfrei.de/

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5.3 Kamikaze-Gymnastik: Wer's probiert, ist selber schuld

Jetzt haben wir es dann wirklich alle schwarz auf weiß nachlesen können: Das Januar-Gehalt ist geschrumpft. Bevor Sie jetzt fieberhaft überlegen, an welchen Ecken und Enden Sie noch sparen können, und vielleicht sogar in Erwägung ziehen, ihr Fitness-Studio-Abonnement zu kündigen und künftig in den eigenen vier Wänden zu turnen, hier die ultimative Warnung: housegymnastics.com.

Okay, Übungen wie "Staircase Handstand", "Elevated Dog Stretch" oder "Jumping Jack Wedge" mögen zwar durchaus ihren Reiz haben - spätestens beim Klicken durch die Rubrik "Injuries" wird jedoch klar, warum die selbsternannten Fitness-Gurus Harrison & Ford gleich auf der Startseite darauf hinweisen, dass Sie für Unfälle keinesfalls haften. Nichts für Memmen also. Wer dennoch das allerletzte aus seinem Körper herausholen will: Alle Übrungen sind mit Bildern dokumentiert, die allerschwierigsten sogar in der Rubrik "Step by Step" mit Videos und Zeichnungen. Hmmm, also dann: Hals und Beinbruch! [nr]

* http://www.housegymnastics.com/

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5.4 Spielsuchtgefahr: El Emigrante & andere politisch inkorrekte Spiele

Der kleine José möchte unbedingt in die USA emigrieren. Doch als Mexikaner hat er's schwer. Ständig versucht er, über die Grenze zu gelangen und jedes Mal geht er davor auf ein "letztes" Bier ins "El Emigrante". Doch José gibt nicht auf! José ist eine Erfindung der Macher der australischen Homepage transience.com.au. Mit viel Liebe zum Detail sind die Flash-Filmchen zu "El Emigrante" erstellt - und zeigen Josés wagemutige Fluchtversuche.

Noch sind nicht alle Flash-Filmchen von "El Emigrante" online - doch bis dahin kann man sich mit dem "El Emigrante"-Spielchen die Zeit vertreiben: José hat es tatsächlich geschafft, mit seinem Fahrrad über den Grenzzaun zu springen - und nun liegt es an Ihnen, möglichst lange den Polizeiautos aus dem Weg zu radeln. Dass man dabei allerdings den derzeitigen High Score von über 43.000 Punkten knackt, ist eher unwahrscheinlich. Falls Sie es doch schaffen, lassen Sie es uns wissen!

Auf der Homepage transicence.com.au verstecken sich noch einige andere Spielchen: Von "Pearls before Swine" ("Perlen vor die Säue") möchten wir an dieser Stelle allerdings abraten - nicht nur, dass man ständig verliert, es macht auch noch süchtig. Klicken auf eigene Gefahr! [ts]

++ die "el Emigrante"-Homepage:
* http://www.transience.com.au/el/

++ direkt zum Spiel:
* http://www.transience.com.au/el/elgameo.html

++ Nicht klicken! Frustrierendes Spiel mit Suchtgefahr! (Hinweis: man kann gewinnen!)
* http://www.transience.com.au/pearl.html
* http://www.transience.com.au/pearl2.html

++ ...und noch viel mehr:
* http://www.transience.com.au/

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TopNews Hardware / Software

6. Anonymer surfen durch SSL-Verschlüsselung - Primedius Privacy

Dass im Internet eigentlich nichts anonym abläuft, dürfte den meisten Nutzern inzwischen geläufig sein. Schließlich ist man bei jedem einzelnen Schritt mit Hilfe der IP-Adresse eindeutig identifizierbar. Doch es gibt auch Wege, mit denen man seine Identität zumindest verschleiern kann. Parade-Beispiel ist die Software "Primedius Web Tunnel".

Bei der Nutzung dieses Programms laufen alle Browserverbindungen über einen Proxy-Server von Primedius. Die Verbindung dorthin wird mit einer SSL-Verschlüsselung aufgebaut. Auch die angeforderten Daten werden wiederum verschlüsselt vom Primedius-System auf den eigenen PC übertragen. Dies bewirkt, dass nur Primedius und man selbst weiß, welche Internetseiten gerade aufgerufen wurden. Vollkommene Anonymität gibt es auch hier nicht (immerhin laufen alle Daten bei Primedius in den USA auf), aber weder ein lokaler Systemadministrator noch der eigene Provider kann die verschlüsselten Daten einsehen.

Da die Daten aber nun einen längeren Weg zurücklegen als bei einer direkten Verbindung zum entsprechenden Webserver, kann auch die Geschwindigkeit etwas darunter leiden. Bis auf ein paar kleine Aussetzer konnte man die Geschwindigkeit in unseren Tests beim normalen Surfen aber durchaus verkraften. Da das Programm auch das Verwenden von firmeninternen Proxy-Servern unterstützt, kann es vor allem für Surfer am Arbeitsplatz interessant sein, die verhindern möchten, dass z.B. der Chef die Surfgewohnheiten der Mitarbeiter verfolgt.

Neben dem Web Tunnel bietet Primedius auch einige weitere Hilfsmittel an. Dazu zählt die Möglichkeit, per Mausklick die Browser History und den Cache zu leeren oder auch mit nur einem Klick alle aktiven Browser-Fenster zu schließen. Ein integrierter Popup-Killer kann außerdem das Aufrufen von nervigen Werbe-Popups verhindern. Dabei besteht wahlweise die Möglichkeit, alle Popups automatich zu ignorieren oder vor Aufruf eines entsprechenden Fensters beim Benutzer nachzufragen. In einer Beta-Phase befindet sich derzeit auch die Funktion, verschlüsselte IRC-Verbindungen für Chats aufzubauen.

Wer jedoch mit Primedius anonym surfen möchte, muss auch etwas in die Tasche greifen. Denn kostenlos nutzen lassen sich die genannten Funktionen nur innerhalb der ersten sieben Tage. Für die dauerhafte Nutzung von Primedius Privacy fallen für eine dreimonatige Nutzungsdauer knapp 10 US-Dollar an. Zusätzlich wird aber dann auch noch ein Cookie-Manager freigeschaltet.

Für höhere Ansprüche gibt es außerdem auch Primedius Privacy Plus. Das Paket enthält zusätzlich noch einen Werbeblocker, einen gesicherten Webmail-Account sowie die Möglichkeit, Dateien bei Primedius abzuspeichern. Diese Features kosten dann knapp 13 US-Dollar für drei Monate. [st]

* http://www.primedius.com

++ Ähnliche Funktionsweise wie Web Tunnel, dafür aber ohne SSL- Verschlüsselung: Die Freeware AnoNet
* http://www.aborange.de/products/freeware.php

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7. Infrarot anstatt Bluetooth - mit dem USB IrDA Adapter auch am Mac

Die mobile Welt setzt auf Bluetooth, das "kabellose Kabel". Anstatt beispielsweise das Handy und den Computer über ein serielles Kabel verbinden zu müssen, finden sich beide Geräte einfach per Bluetooth per Funk. Einen Bluetooth-USB-Stecker für den Rechner gibt es inzwischen für etwa 50 Euro und die meisten neuen, teuren Handys haben Bluetooth an Bord.

Doch hier liegt das Problem: Noch immer ist die gute alte Infrarot-Schnittstelle am Handy oder am Palm der Standard. Darum haben die meisten Notebooks auch serienmäßig eine solche IrDA-Schnittstelle. Nur bei Apples iBooks fehlt sie - denn zumindest die Amerikaner stehen kaum auf GSM-Handys, also auch nicht auf Infrarot-Schnittstellen.

Also muss ein externer Adapter her - der natürlich auch an jedem Desktop-Mac (oder Windows-PC) funktioniert. Das Gerät mit dem schlichten Namen "USB IrDA Adapter", hierzulande vertrieben von Higoto, erfüllt genau diesen Zweck. Unter Mac OS X funktioniert der Adapter sogar ohne Treibersoftware, denn das Betriebssystem erkennt ihn nicht als USB-, sondern direkt als Infrarot-Hardware. Nachteil dieser Lösung: Plug-and-Play wie man es von USB-Geräten eigentlich gewohnt ist, funktioniert hier nicht. Wird der Adapter im laufenden Betrieb abgezogen, reagiert Mac OS X mit einem Absturz ("Kernel panic"), da das Betriebssystem denkt, dem Computer wurde einfach mal so im laufenden Betrieb ein Stück Hardware herausgerissen. Für Windows gibt es dagegen Treibersoftware, nach der Installation meldet sich der Adapter brav als USB-Gerät.

Fazit: Zumindest für den Computer mit dem Apfel-Logo gibt es derzeit keine Alternativen, wenn man dem Mac OS X-Rechner IrDA beibringen will. Und günstiger als ein Bluetooth-Adapter samt neuem Handy oder Palm ist der zirka 50 Euro teure Adapter allemal. [ts]

++ der USB IrDA Adapter (siehe auch unten, Gewinnspiel!):
* http://www.higoto.de/seiten/produkte/diverse.html

++ Hier überall zu haben:
* http://www.higoto.de/seiten/adress.html

++ z.B. bei Arktis für 49 Euro:
* http://www.arktis.de/shop/Produkte/103391.html

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OnlineMix

8. Kylie Minogues Dessous: Starrummel verkauft Ladenhüter

Ja ja, Kylie ist Geilie - das haben wir spätestens zu dem Zeitpunkt mitbekommen, als sich die kleine Australierin bei einem Kino-Werbedreh für die Unterwäsche Marke "Agent Provocateur" mehr als leichtbekleidet zu einem erotischen Bullride hinreißen ließ. In England sorgte der Spot wochenlang für volle Kinosäle, alle deutschen Kylie-Fans mussten sich mit der Online-Version begnügen.

Doch Mrs. Minogue schmückt sich nicht nur mit fremden Federn, nein, sie hat auch eine eigene Unterwäschekollektion auf den Markt gebracht - mit dem bezeichnenden Markennamen "Love Kylie". Bislang waren die heißen Höschen und neckischen BHs nur in Australien zu haben, doch siehe da, Geilie Kylie scheint einen neuen Vertriebsweg entdeckt zu haben: das Internet. Seit dieser Woche wirbt die Sängerin, dass man die "Love Kylie"-Kollektion nun auch weltweit über ihren Internet-Shop bestellen könne. Wohlgemerkt könne: Einen "Love Kylie"-Button gibt es zwar bereits im Shop, dahinter verstecken sich jedoch lediglich zwei verschiedene Höschenmodelle.

Nun ja, zumindest muss MANN künftig nicht mehr bis nach Australien fliegen, wenn er seine Liebste einmal in echter Kylie-Unterwäsche sehen will - im Februar eröffnet der erste Shop in Großbritannien. Hoffentlich wird der nicht auch so eine Mogelpackung wie Kylies Internet-Initiative! [nr]

++ Enttäuschend:
* http://www.kylieshop.com/

++ Wenigstens zum Ansehen gibt's die Kollektion in der Rubrik "Love Kylie":
* http://www.kylie.com

++ Kylies heiße Höschen in Großbritannien:
* http://www.selfridges.co.uk

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9. Die Zahl der Woche: 300% Wachstum pro Jahr bei Filesharing-Diensten

Die Napster-Nachfolger Kazaa und Co. erfreuen sich bekanntlich zunehmend großer Beliebtheit. Laut einer Studie der Beratungsfirma Websense ist die Anzahl der Peer-to-Peer-Webseiten um über 300 Prozent auf 89.000 Websites angewachsen; insgesamt gäbe es derzeit etwa 130 unterschiedliche P2P-Clients wie Kazaa, Morpheus und Grokster.

Die Nachfrage nach MP3-Dateien ist indes gleichbleibend hoch, aber auch der Tausch anderer Inhalte rückt zusehens stärker in das Interesse der User. So haben laut Studie über fünf Milliarden Musikfiles und mehr als fünf Millionen Computerspiele im vergangenen Jahr dank Internet ihren Besitzer gewechselt. Nicht zu vergessen, die täglich zwischen 400.000 und 600.000 online getauschte Filme und die etwa drei Millionen Nutzer, die die aktuelle Folgen ihrer Lieblingsserien tagtäglich aus dem Netz herunterladen.

Was Arbeitgeber weniger freuen dürfte - Websense hat ebenso herausgefunden, dass sich die meisten Arbeitnehmer den Breitband-Zugang am Arbeitsplatz zu nutze machen, um ein schnelles Download-Vergnügen genießen zu können. [ag]

* http://www.websense.com/company/news/pr/03/012303.cfm

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10. Der Provider-Kostentest (Das günstigsten Internet-Zugänge)

Vergangene Woche haben wir "callisa.by call long" das Urteil "befriedigend" gegeben: Unter der Woche wäre der Provider unschlagbar günstig, denn nur am Wochenende würde die Einwahlgebühr von 14,99 Cent anfallen. Aufgrund Ihrer vielen Zuschriften sieht das nun aber anders aus:

  • Nachtrag: "callisa.by call long" belügt Kunden - Urteil: ungenügend

    Hier noch einmal zur Auffrischung: Laut Tarif-Info-Seite kostet callisa.by call long wochentags 0,9 Cent/min (Hauptzeit) bzw. 1,11 Cent/min (Nebenzeit). Das ist unschlagbar günstig. Unter "Samstag/Sonntag und Bundesfeiertage" steht ganztags 1,11 Cent/min sowie die Hinweise "Abrechnung: im Minutentakt" und "Einwahlgebühr: 14,99 Cent/Verbindung". Das ist nicht eindeutig - gelten die Angaben zu Minutentakt und besonders zur Einwahlgebühr jetzt nur für Wochenende und Feiertage oder bezieht sich das auf sämtliche Tarifinfos?

    Wir fragten vergangene Woche nach und erhielten von Katja Petrus, Kundenservice callando GmbH, folgende Antwort: "Die Einwahlgebühr wird nur samstags/sonntags und an Bundesfeiertagen fällig. An den Wochentagen fällt keine Einwahlgebühr an."

    Dementsprechend bekam der Tarif auch die Bewertung "befriedigend". Diese Woche bekamen wir nun mehrere Zuschriften von Lesern, die ebenfalls bei dem Provider nachfragten und eine andere Antwort bekamen. Also haben auch wir nocheinmal den Support bemüht - und folgendes erhalten: "Die Einwahlgebühr wird immer bei jeder Einwahl und zu jeder Zeit berechnet. Anne Brüßler, Kundenservice callando GmbH".

    Fazit: Unseriöser geht es kaum. Nicht nur, dass die Tarifinfo-Seite die Einwahlgebühr verschleiert, der Support gibt auch noch falsche Antworten auf eindeutige Fragen. Wenn dann pro Verbindung 14,99 Cent mehr anfallen, freut sich der Provider - und der gutgläubige Kunde wünscht sich eine Rechtsschutzversicherung. Dieser Provider ist ein Paradebeispiel, warum offenes Call-by-Call, Service-Nummern und Dialer-Programme so in Verruf geraten sind. Urteil: Finger weg! [ts]

    ++ Die Tarifinfo-Verschleierungs-Homepage:
    * http://www.callisa.de/news/homepage/index.html?TextID=109331

    ++ Das Urteil im vergangenen Providerkostentest wird hiermit revidiert
    * http://netnewsletter.de/letter/archiv/0304.html#10

  • Der Providerkostentest-Index: 1,39 ct/min (-0,02)
    [gebildet aus dem Durchschnitt der Internet-by-Call-Anbieter]

  • Die TopFree-Liste
    (echtes Internet-by-Call: die Einwahl ist unverzüglich und ohne aufwändige Formalitäten möglich)

    Nebenzeit Hauptzeit Takt Provider Website Nummer Name Passwort
    1,45 ct sec msn easysurfer hier 0192658 msn msn
    1,50 ct sec Easynet Easy-Call hier 019161 easycall@easy-call.net easynet
    1,39 ct 1,81 ct sec BT-Ignite Reseller
    (z.B. wel.de)
    hier 019389687 wel@internet internet
    0,89 ct 1,45 ct min freenet Super CbC hier 019231760 beliebig beliebig
    1,33 ct min Arcor IbC Basistarif hier 0192077 arcor-basis internet
    1,35 ct min MSN Easysurfer Pro hier 0193670 easysurfer-pro@msn.de msn
    DNS-Server:   msn:192.76.144.66   BT-Ignite:212.93.30.150   freenet:62.104.191.241   ByCall24:195.182.110.132
    Die Angaben in den Listen sind ohne Gewähr.

  • Die TopPro-Liste
    (anmeldepflichtiges Internet-by-Call: erfordert vorherige Anmeldung/Einzugsermächtigung)

    Nebenzeit Hauptzeit Takt Provider Website
    1,43 ct sec freedee fun www.freedee.de
    2,00 ct min/sec KomTel - 0800 FoniNet   www.komtel.net/internet/kt_deutschld.html
    1,40 ct 0,90 ct min CompuServe Pro www.compuserve.de/cso/_promo/preis.jsp
    1,19 ct min CompuServe Night&Day www.compuserve.de/cso/_promo/preis.jsp
    1,45 ct 0,99 ct min freenet Business freenet.de/freenet/zugang/tarife/business/
    1,27 ct min Yahoo! Online de.docs.yahoo.com/yahoo-online/infoseiten/
     
    Die Angaben in den Listen sind ohne Gewähr.

  • Die TopDSL-Liste
    (die günstigsten Internet-Tarife für T-DSL)

      Grundpreis     inkl.     Kosten   Takt    Tarif (mit Link zum Anbieter)     
    -- -- 1,19 ct min CompuServe Night&Day
    14,90 Euro 100 h 0,50 ct min 1&1 Internet.DSL 100
    6,99 Euro 2 GB 0,50 ct MB GMX DSL_2000
    14,99 Euro 5 GB 0,50 ct MB GMX DSL_5000
    19,48 Euro flat -- -- NGI T-DSL Flat
    79,90 Euro flat (für T-DSL 1500) Schlund+Partner DSL 1.536 Flat
     
    Die Angaben in den Listen sind ohne Gewähr.

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    Tipps & Tricks

    11. Veranstaltungstipp: Online-Vortragsreihe "vernetzte Unternehmen"

    Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) beschäftigt sich an drei Tagen im Februar mit den wesentlichen technologischen und business-orientierten Trends in der Unternehmens-Vernetzung. Die kostenlosen, englischsprachigen Online-Vorträge sind Teil der "Web-Speaker-Reihe" vom Fraunhofer IAO:

    ++ Mittwoch, 12. Februar 2003, 14 bis 15 Uhr
    * Dr. Christoph Meier
    * Teamware: Tools & competencies for collaborating via the Web
    * Tonübertragung mit Telefonkonferenz

    ++ Mittwoch, 19. Februar 2003, 14 bis 15 Uhr
    * Oliver Mack, lic.oec.
    * Business Communities - connecting to partners, peers and customers
    * Tonübertragung per Audiostream

    ++ Mittwoch, 26. Februar 2003, 14 bis 15 Uhr
    * Dr. Josephine Hofmann
    * Online Events - live, broadcasted, interactive: New dimensions in customer and employee communication
    * Tonübertragung mit Telefonkonferenz

    Zur Interaktion mit dem Referenten steht während der Veranstaltung eine Chat-Funktion und eine so genannte Polling-Funktion (Abstimm- bzw. Umfrage-Funktion) zur Verfügung. Die Anmeldung erfolgt online unter fraunhoferevents.webex.com. [ag]

    * http://fraunhoferevents.webex.com/

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    12. Live-Streamtipp: World Chess Championship - Kasparov vs. DeepJunior

    Im Jahr 1997 verlor Garry Kasparov das Match gegen den IBM-Schachcomputer Deep Blue. Die Schachlegende Viktor Kortschnoj kommentierte die Niederlage damals mit den Worten: "Niemand hat ihn gebeten, gegen einen Computer um die Ehre der Menschheit zu spielen. Und vor allem hat ihn niemand gebeten, diese dann auch noch zu verlieren!"

    Garry Kasparov versucht nun, seit dem 26. Januar, die Ehre der Menschheit wieder herzustellen und traut sich ein zweites Mal. Diesmal ist sein Gegner das israelische Computerprogramm Deep Junior. Der Wettkampf findet noch bis zum 7. Februar 2003 im New Yorker Athletic Club statt. Ausrichter sind FIDE (Weltschachbund), ICGA (International Computer Game Association), USCF (der amerikanische Schachverband) und X3D World. Bis jetzt hat sich Kasparov ganz gut geschlagen - Deep Junior allerdings auch! Wer wissen will, wie es mit der Ehre der Menschheit ausgeht: Die einzelnen Matches werden natürlich live im Internet übertragen! [ag]

    * 4. Partie am Sonntag, 2.Februar um 21.30 Uhr
    * 5. Partie am Mittwoch, 5.Februar um 21.30 Uhr
    * 6. Partie am Freitag, 7.Februar um 21.30 Uhr

    ++ LIVE bei:
    * http://www.x3dworld.com/
    * http://www.chessbase.de/
    * http://www.chessclub.com/

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    13. Lexikon: Buffer Overflow

    Ein Buffer Overflow (zu deutsch Stapel- oder Speicherüberlauf) ist eine beliebte Art des Hackerangriffs. Ziel einer Buffer-Overflow-Attacke sind Programme, die Instruktionen automatisch empfangen und weiterverarbeiten können. Beispiele sind JavaSript-Codes für Webbrowser oder interaktive Inhalte für Media Player, die an sich nicht "gefährlich" sind. Durch Sicherheitslücken, also Programmierfehler in der Ziel-Software, kann es durch entsprechend programmierten Instruktionen zu einem Buffer Overflow kommen, mit dem der Angreifer die Software für seine Zwecke umprogrammieren kann.

    Hintergrund: Jede Software legt zwei "Arten" von Daten im Arbeitsspeicher ab. Einerseits Programmdaten, also den ausführbaren Code, damit die Software überhaupt "weiß", was sie machen muss. Andererseits werden Speicherbereiche reserviert, in denen das Programm dann im laufenden Betrieb Variablen und sonstige Nutzdaten ablegen bzw. abrufen kann. Also praktisch alles das, was dann wieder weg ist, wenn man beispielsweise in Word vor dem Beenden vergisst, auf "Abspeichern" zu drücken.

    Diese beiden Speicherbereiche liegen im Arbeitsspeicher direkt "nebeneinander", sie sind nicht physikalisch voneinander abgetrennt. Bekommt die Software nun die Anweisung, den Speicher mit viel zu viel Daten vollzuschreiben, kann das in schlecht programmierter Software dazu führen, dass der Nutzdaten-Speicher "überläuft": Anstatt dass das Programm merkt, dass der Speicher voll ist, schreibt es die Daten einfach weiter in den angrenzenden Speicher-Bereich - wo eigentlich Programmdaten stehen. Diese werden dabei überschrieben. Bekommt das Programm dann die Anweisung, den Code auszuführen, der eigentlich an dieser Stelle im Arbeitsspeicher gestanden hatte, führt es statt dessen den neuen Code des Hackers oder Virus aus - und der Angreifer hat mit Hilfe des Buffer Overflows die Kontrolle über das Programm erhalten. [ts]

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    14. Netzgeschichten alle 2 Wochen NEU in der ComputerBild:
    Legenden und wahre Geschichten, die das Internet schrieb

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    15. netNewsLetter-Gewinnspiel: Ein USB IrDA Adapter für Mac und Windows

    Ein USB IrDA Adapter von Higoto.de, der nicht nur an Windows-PCs sondern auch am Mac funktioniert (siehe Beitrag oben), wartet auf einen glücklichen Besitzer! Falls Sie jener werden möchten, beantworten Sie uns einfach folgende Frage an Redaktion@netNewsLetter.de: Wieso benötigt der USB IrDA Adapter am Mac keine Treibersoftware?

    Das Kleingedruckte: Das Los (in Form von Glücksfee Agnes) entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen, AME-Mitarbeiter sind es ebenfalls. Im Fall eines Gewinns werden Sie per eMail benachrichtigt und namentlich im netNewsLetter veröffentlicht (daher bitte Namen komplett angeben!). Natürlich werden Ihre eMail-Adressen nicht gesammelt, sondern nur für die Auslosung verwendet. Und wenn Sie gleich Ihre Adresse in Ihrer eMail angeben, können wir den Gewinn auch schneller an Sie versenden! [ts]

    ++ Der USB IrDA Adapter:
    * http://www.higoto.de/seiten/produkte/diverse.html

    ++ Hier bestellen:
    * http://www.digitalnoma.de

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    16. Drei Lizenzen für das McAfee SecurityCenter - die Gewinner!

    Letzte Woche haben wir Sie gefragt, welche Website die Hacker-Legende Kevin Mitnick nach acht Jahren Internet-Verbot in der US-TV-Show ScreenSaver als erste angesurft hat. Wieder haben wir zahlreiche Zuschriften erhalten, die fast alle die richtige Antwort enthielten: LabMistress.com, the website of Darci Wood!

    Zu gewinnen gab es diesmal drei Ein-Jahres-Lizenzen für das McAfee Security-Center einschließlich der Komponenten Privacy Service und Personal Firewall. Die Security-Kombi hat pro Lizenz einen Wert in Höhe von 67,90 Euro. Wie jedes mal hat das Los entschieden und in dieser Woche heißen die drei glücklichen Gewinner:

    Mike Hillenbrand aus mikehillenbrand.de
    Carolin Schwank aus mayn.de
    Sebastian Weber aus gmx.net

    McAfee wird sich in den nächsten Tagen mit den Gewinnern in Kontakt setzen und die Lizenzen freischalten! Herzlichen Glückwunsch und viel Vergnügen mit dem Security-Center! [ag]

    ++ Das McAfee SecurityCenter
    * http://de.mcafee.com/root/genericURL_genericLeftNav.asp?genericURL=/common/de/
    html_files/mscMoreInfo.asp&genericLeftNav=/de/wrapper/catalog_nav.asp

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    netNewsLetter intern

    17. Impressum

    Herausgeber: Thomas Aigner [ta]
    Leitender Redakteur:  Tobias Steininger [ts]
    Redaktion: Agnes Gsell [ag]
    Nicola Retter [nr]
    Chr. von Schierstädt [cvs]
    Gerold Riedmann [gr]
    Sebastian Tuke [st]
    Anselm Uhirek [au]
    HTML-Umsetzung:Sebastian Tuke [st]
      

    Der "netNewsLetter" ist ein kostenloser Service der

      AME Aigner Media & Entertainment ®
      Bavariaring 8
      D-80336 München
      Tel: [+49] 089-427 05-0
      Fax: [+49] 089-427 05-400

    Der Abdruck ist nur mit Quellenangabe gestattet!

    Aktuelle Abonnentenzahl: 21.507 (05/2003)

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